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Ab ins kühle Nass – aber mit Vorsicht!
In den Sommermonaten steigen die Temperatur und vielerorts wird die Wasserqualität von stehenden Gewässern wie Badesee und Teiche schlechter. Dadurch vermehren sich unterschiedliche Bakterien, welche bei hoher Wärme für Tier und Mensch gefährlich werden können.
Die Blaualge, ist keine Alge, sondern ein Bakterium, was sich in dieser heißen Zeit gern wie ein Teppich auf der Wasseroberfläche absetzt. Die Blaualge erkennt man am leicht muffigen Geruch mit blaugrünen Schlieren. Bitte nicht mit fliegenden Pollen verwechseln, welche auch auf der Oberfläche von stehenden Gewässern treiben können.
ACHTUNG! Lassen Sie Ihre Vierbeiner nicht aus stehenden Gewässern trinken!
Kommen Hunde mit der Blaualge in Berührung (durch Trinken oder Baden), können folgende Symptome auftreten: allergische Reaktionen, Hautreizungen wie Hot Spots (eitrige, lokale begrenzte Hautentzündungen) und Pusteln, Magen-Darm-Probleme mit Erbrechen, blutiger und schwarzer Durchfall, Lethargie, Schwäche, Blasse Schleimhäute, Orientierungslosigkeit, Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit.
In fließenden Gewässern wie Flüsse ist auf Strömungen zu achten. In Flüssen sind nicht alle Stellen gleich warm, dies kann sich auf den Kreislauf des Hundes ausüben. Meiden Sie Buhnen, angelegte Steindämme und Schifffahrtsrinnen. Hier lauern Gefahren wie Strudel, verstärkte Unterströmung und Verletzung durch Steine verrutschen. Zur Sicherheit sollten auch gute Schwimmer eine Schleppleine tragen. Schlechte Schwimmer sollten generell den Fluss meiden.
Benutzen Sie die ausgeschilderten Hundestrände! Lassen Sie Ihren Liebling auch hier nicht aus den Augen. Achten Sie auf Feuerquallen! Diese können nicht nur schmerzlich sein, sondern können auch allergische Reaktion oder Herz-Kreislauf-Störungen verursachen. Sollte Ihr Tier damit in Berührungen gekommen sein, versuchen Sie es zu beruhigen. Die Quallenfäden können mit Weinessig oder Salzwasser als Erste-Hilfe abgespült werden. Es ist ratsam einen Tierarzt aufzusuchen.
Die Wasserrute ist die häufigste „Nebenwirkung“ nach dem Baden. Sie entsteht bei einer starken Beanspruchung der Rücken- und Rutenmuskulatur, besonders in kalten Gewässern mit Wind und Wetter. Man erkennt sie, wenn der Schwanzansatz angeschwollen ist und schmerzt. Die Rute verläuft ein Stück gerade und knickt dann ab. Jagdhunde und der Labrador Retriever sind sehr empfängliche Rassen für eine Wasserrute. Diese kann auch in den Sommermonaten auftreten. Von daher ist es ratsam, Ihren Schützling nach dem Baden stets gut abzutrocknen. Vermeiden Sie große Anstrengungen wie dauerhaftes und langes toben im Wasser.
Was viele Hundebesitzer falsch einschätzen oder die Gefahr nicht kennen, ist die Wasservergiftung (= Hyperhydratation). Eine Wasservergiftung entsteht, wenn der Hund ständig Wasserbälle oder Stöckchen versucht aus dem Wasser zu fischen. Das Tier nimmt durch das Schnappen des Gegenstandes sehr viel mehr Wasser auf, als sein Körper verarbeiten kann. Besonders gefährdet sind Welpen und kleine Rassen. Legen Sie Pausen und Ruhezeiten beim Apportieren ein.
Sie erkennen ein Hyperhydratation an: Abgeschlagenheit, Zittern und Schwanken, Erbrechen oder starkes Speicheln, Atemnot, ein stark aufgeblähter Bauch, blasse Schleimhäute, erweiterte Pupillen, Koordinationsstörungen, Zuckungen, Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
Suchen Sie in diesen Fällen schnellstmöglich einen Tierarzt auf!