Der stachelige Gartenfreund

Besonders im Herbst sehen wir ihn wieder oft - den IGEL

Igel dürfen, laut Gesetz, nur dann der Natur entnommen werden, wenn sie tatsächlich verwaist, verletzt, krank oder aus einem anderen Grund hilfebedürftig sind. Aber auch dann gilt, dass die Tiere nur bis zur Gesundung gefüttert und gepflegt werden dürfen.

Finden Sie Igeljunge, welche sich tagsüber außerhalb ihres Nestes bewegen, geschlossene Ohren und Augen haben dazu unterkühlt sind, dann haben Sie wahrscheinlich ihre Mutter verloren. Sollten Sie also tagsüber einen Igel sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung und wägen ab, ob er Hilfe benötigt oder nicht.

Merkmale eines gesunden Igels

  • aktiv in der Dämmerung und nachts
  • Körperform ist tropfenförmig = vorne spitz, hinten rund
  • halbkugelförmige, schwarze Knopfaugen
  • feuchte Nase
  • festes zusammenrollen bei Annäherung / Gefahr
  • Stacheln stehen kreuz und quer
  • flitzt hochbeinig, wenn er sich sicher fühlt
  • Kot ist dunkles geformtes Würstchen

Merkmale eines kranken Igels

  • Körperform ist walzenförmig
  • auffällige Nackenfalte
  • Augen liegen in der Höhle und meist nur schlitzförmig geöffnet
  • trockene Nase
  • Gang ist langsam, wackelig oder liegen meist
  • Rollen sich kaum ein, wirken zahm
  • Stacheln liegen an
  • Kot ist weich, grünlich schleimig oder blutig

Was muss ich beim Auffinden von kranken und verletzten Igeln beachten?

Bitte fassen Sie die Igel nur mit Handschuhen an oder heben diese mit einem Tuch auf. Achtung! Einige Erreger von kranken Tiere, wie Salmonellen oder Eitererreger, sind auf den Menschen übertragbar. Auch weisen sie häufig Parasiten wie Zecken und Flöhe auf. Daher immer gründlich mit Seife die Hände waschen.

Suchen Sie den Igel nach Verletzungen ab! Kopf, Bauchseite und Beine prüfen.

Rollt er sich bei der kleinsten Berührung nicht zusammen, zeigt er damit ein gestörtes Allgemeinbefinden. Krankheiten kann jedoch nur ein Tierarzt feststellen.

Überprüfen Sie das Gewicht! Liegt das Gewicht im November deutlich unter 500 g, braucht er Hilfe – Zufütterung.

Temperatur überprüfen! Eine Unterkühlung liegt vor, wenn die Bauchseite kühler ist, als Ihre Hand. Tipp: Legen Sie eine handwarme Wärmflasche in ein Frottee-Handtuch und legen es in einen hochkantigen Karton. Setzen Sie den Igel dazu, so kann er sich wärmen.

Bitte verwenden Sie bei Parasitenbefall keine Spot-On oder Frontline – dies tötet Igel!

Sie sind jetzt Pfleger? Dann achten Sie auf folgende Hinweise!

Am besten Sie legen ein Pflegeprotokoll an. Hier sollte man auch festhalten, wo und wann man den Igel gefunden hat. Igel sind ortsgebunden und sollten an der Fundstelle auch wieder ausgewildert werden. Weitere Notizpunkte sind Gewicht, der Gesundheitszustand, Futter- und Wasseraufnahme und der Stuhlgang des Tieres. Um Krankheitsbilder festzuhalten, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

Das richtige Futter ...

  • Die Futterschüsseln sind stets sauber zu halten!
  • Bitte geben Sie KEINE MILCH, diese verursacht Durchfall. Geben Sie bitte auch KEINE ROHEN EIER!
  • Am besten eignet sich Katzennassfutter, zur NOT auch Katzentrockenfutter mit einer Schüssel Wasser.

Zur Abwechslungsreichen Nahrung gehört:

  • Katzennassfutter (mind. 60% Fleischanteil)
  • hartgekochte Eier oder Rührei
  • gekochtes Geflügelfleisch
  • kurz angebratenes, durchgegartes Hackfleisch
  • Leckerbissen sind natürlich: Insekten wie Mehlwürmer, etc.
  • folgende Ballaststoffe können Sie untermischen: Weizenkleie, Haferflocken, Igeltrockenfutter