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Besonders im Herbst sehen wir ihn wieder oft - den IGEL
Igel dürfen, laut Gesetz, nur dann der Natur entnommen werden, wenn sie tatsächlich verwaist, verletzt, krank oder aus einem anderen Grund hilfebedürftig sind. Aber auch dann gilt, dass die Tiere nur bis zur Gesundung gefüttert und gepflegt werden dürfen.
Finden Sie Igeljunge, welche sich tagsüber außerhalb ihres Nestes bewegen, geschlossene Ohren und Augen haben dazu unterkühlt sind, dann haben Sie wahrscheinlich ihre Mutter verloren. Sollten Sie also tagsüber einen Igel sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung und wägen ab, ob er Hilfe benötigt oder nicht.
Bitte fassen Sie die Igel nur mit Handschuhen an oder heben diese mit einem Tuch auf. Achtung! Einige Erreger von kranken Tieren, wie Salmonellen oder Eitererreger, sind auf den Menschen übertragbar. Auch weisen sie häufig Parasiten wie Zecken und Flöhe auf. Daher immer gründlich mit Seife die Hände waschen.
Suchen Sie den Igel nach Verletzungen ab! Kopf, Bauchseite und Beine prüfen.
Rollt er sich bei der kleinsten Berührung nicht zusammen, zeigt er damit ein gestörtes Allgemeinbefinden. Krankheiten kann jedoch nur ein Tierarzt feststellen.
Überprüfen Sie das Gewicht! Liegt das Gewicht im November deutlich unter 500 g, braucht er Hilfe – Zufütterung.
Temperatur überprüfen! Eine Unterkühlung liegt vor, wenn die Bauchseite kühler ist, als Ihre Hand. Tipp: Legen Sie eine handwarme Wärmflasche in ein Frottee-Handtuch und legen es in einen hochkantigen Karton. Setzen Sie den Igel dazu, so kann er sich wärmen.
Bitte verwenden Sie bei Parasitenbefall keine Spot-On oder Frontline – dies tötet Igel!
Am besten Sie legen ein Pflegeprotokoll an. Hier sollte man auch festhalten, wo und wann man den Igel gefunden hat. Igel sind ortsgebunden und sollten an der Fundstelle auch wieder ausgewildert werden. Weitere Notizpunkte sind Gewicht, der Gesundheitszustand, Futter- und Wasseraufnahme und der Stuhlgang des Tieres. Um Krankheitsbilder festzuhalten, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.